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Region Neckar-Alb

Foto: RTF.1
Spürbares Erdbeben

Um 18:37 Uhr bebte am Sonntagabend die Erde in der Region. Das Epizentrum lag zwischen Jungingen und Hechingen im Zollernalbkreis. Die Stärke des Bebens wird mit 3,7 beziffert - und war auch in Tübingen und Reutlingen spürbar. Viele Menschen teilten ihre Erlebnisse in den sozialen Medien. Für die Menschen im Zollernalbkreis hingegen ist das leichte Beben nahezu nichts Besonderes - denn hier kommt es regelmäßig zu kleineren Erdbeben.

„Einen heftigen Rums gespürt", „der Schrank hat gewackelt", „als ob jemand durchs Haus stampft" - unter anderem so beschreiben die Menschen aus der Region Neckar-Alb das gestrige Erdbeben. Auch von einem lauten „Knall" sprechen einige Menschen in den sozialen Medien.

Es ist das dritte stärkere Erdbeben im Zollernalbkreis in den letzten 14 Monaten. Das letzte spürbare Beben im Zollernalbkreis war im Dezember 2020. Bis in die späte Nacht hinein kam es am Sonntag bzw. Montag noch zu 13 weiteren kleineren Nachbeben. Die Herdtiefe des Hauptbebens wird auf ca. 8 Kilometer unter der Erdoberfläche geschätzt, die Stärke beträgt nach Angaben des Landes-Erdbebendienstes 3,7. Das Epizentrum des Bebens lag zwischen Jungingen und Hechingen.

Der Hechinger Bürgermeister Philipp Hahn erzählte, dass ihn viele Nachrichten in WhatsApp-Gruppen erreicht haben und es schnell klar gewesen sei, dass es sich um ein Erdbeben handle.

Der Zollernalbkreis hat auch schon stärkere Beben erlebt – etwa am 3. September 1978. Hier lag das Epizentrum 2,5 Kilometer östlich von Albstadt und erschütterte die Schwäbische Alb mit einer Stärke von 5,7. 8500 Gebäude wurden damals allein in Albstadt beschädigt, weitere 3000 Gebäude in den benachbarten Gemeinden.

„Also viele Hechinger, auch solche, die 1978 noch nicht geboren waren, können aus Erzählungen von diesem schweren Erdbeben berichten. Man merkt durchaus, dass eine Angst, ein ungutes Gefühl vorhanden ist oder vor einem weiteren Ereignis besteht", erzählt Bürgermeister Hahn", erzählt Hahn.

Die Burg Hohenzollern wurde damals ebenfalls schwer beschädigt, beispielsweise stürzten einige Türmchen der Burg ein. Auch hier sitzt die Angst tief. Der Hechinger Bürgermeister möchte sich gar nicht ausmalen, was passieren würde, wenn die Burg Hohenzollern „Opfer" eines solchen Erdbebens wäre. Er sei froh, dass die Burg momentan renoviert und saniert werde, sie sei der wichtigste Touristenmagnet in der Gegend.

Größere Schäden durch das Beben am Sonntag wurden bisher nicht bekannt. Oliver Simmendinger, Bürgermeister von Jungingen, betont, dass das Beben ja nicht besonders schlimm war, es bisher keine Schäden gebe und die Menschen in der Region auch an Erdbeben gewöhnt seien.

Dennoch erreichten unsere Redaktion auch Bilder, bei denen sichtbare Folgen wie beispielsweise deutliche Risse in Wänden und Fliesen in einem Haus in Bieringen zu erkennen waren.

Schuld an den Beben, die die Schwäbische Alb mehrmals im Jahr heimsuchen, ist nicht wie oft vermutet der bekannte Hohenzollerngraben, sondern eine bestimmte Schwächezone, die so genannte Albstadt-Scherzone.


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